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The Green Sea

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Description

The next "land"scape... The Green Sea, located in the Northeast of Khorghil. A pure Algae-Sea with an enemy soul and will. It will capsize all the ships wich are trying to navigate through.

I really hope you like it

Cheers

Markus

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German description

Die Grüne See

Das nordöstliche Land Khorghils grenzt zu einem großen Teil an die Grüne See, oder auch Bheleths Meer genannt. Doch sollte man sich von dem eher friedvollen Namen dieses Gewässers nicht verleiten lassen, sein Schiff sorglos in die Grüne See zu lenken. Segelt man vom Süden her hinauf in dieses Meer so sieht man schon von Weitem die Luft über der stets ruhigen See im schwefligen Grüngelb flimmern. Die Grüne See, so scheint es, ist zunächst nichts weiter als ein gigantischer stinkender Algenteppich. Fährt man unachtsam weiter, so erkennt man deutlich in der schimmeligen Suppe die riesigen Ranken der Algen, deren Wurzel in der unendlicher Tiefe am Meeresgrund verankert sein müssen. Kaum genug Luft ist vorhanden, um ein mal tief durchzuatmen, geschweige denn ein schnelles Segel zu setzen. So endet meist die Fahrt im schleimigen Dickicht der See. Doch als wäre dies noch nicht schlimm genug, so zeigt sich die Algenpest um einem herum als eine wahrhaft tarkassgefällige Brut. Als ob sie einen bösen Willen ihr eigen nennt, schießen Algenranken aus dem Wasser und zerren an Bug, Heck und Segel solange, bis das Schiff vollends vom bestialisch stinkendem Bewuchs umwoben ist. Erst dann versucht das verderbte Kraut, die Schiffe und ihre wacker kämpfende Besatzung, die mit allerlei Waffen versuchen, die Plage von ihren Planken zu schneiden, die Schiffe unter Bersten und Dröhnen langsam in die Tiefe zu zerren. Man benötigt keines dieser Sichtgläser der Urunks um schon vom Weiten die zerbrochenen Masten und zerfetzten Segel ausfindig zu machen. Still und unbeweglich liegen die Wracks der gekenterten Schiffe im tückischen Grün, noch von Ranken festgehalten, die selbst lange nach ihrem zerstörerischen Tun ihre hölzernen Opfer nicht mehr preisgeben wollen und in einer endlosen Umarmung für immer versklaven. Die leise dümpelnen Trümmerteile, die baumstammdicken Löcher in den Rümpfen und Segeln, das komplette Ausmaß der Zerstörung lassen erahnen, welch ungeheure Kraft durch die Stränge der Algen fließt.

Am Erstaunlichsten an der Grünen See ist allerdings ihre gesamte Abmessung. Ist man doch an sämtlichen Küsten Khorghils normalen Algenbewuchs gewohnt, so beginnt die Grüne See erst gute hundert Wegsteine seeauswärts, sodass der Küstenstreifen hoch bis nach Ewindun passierbar bleibt - sehr zur Freude der Handelsschiffe, die auf ihren waghalsigen Weg von Irghodun nach Ewindun schon die Ausläufer des Mirjobrid-Riffs zu meistern haben. Doch wehe denen, die ihren Kurs verlassen. Weiter im Norden auf Höhe der Flammenwipfel breitet sich jedoch die Grüne See über den Küstenstreifen aus, so dass sie auch hier eine natürlich Grenze zur Außenwelt bildet.

Am sichersten, so scheint es, bewegt man sich durch das güne Geschleim mit einem Ruderboot, wobei die Ruder hier eher zum Staken, denn zum Rundern verwendet werden. So werden oft von größeren Handelsschiffen kleine Schaluppen zu Wasser gelassen, die sich ihren Weg langsam und gemächlich zu den Wracks bahnen, um dort vielleicht noch etwas von den Ladungen sichern zu können. Es scheint gerade so, als wären kleine Ruderboote für das Algengezücht zu unwichtig, um sie anzugreifen.

Immer wieder versuchen es jedoch trotzdem waghalsige und todesmutige Kapitäne mit größeren Schiffen durch das Seedickicht zu gelangen, um so eine Passage zu fremden Gestaden zu ermöglichen. Nur wenige schafften nach tagelangen Irrfahrten und vielerlei Kämpfen den Weg zurück an die heimische Küste. Auch wenn sich ihre Aussagen oft im Irrsinn an Ausschmückungen gegenseitig übertreffen, so sind sich doch alle Heimkehrer einig, dass die Grüne See zum offenen Meer hin unendlich scheint, ebenso wie ihre Tücke und Bosheit.

Der Grund, warum die Grüne See auch Das Meer Bheleths genannt wird, findet man in einer alten Aufzeichnung eines Gesegneten zu Ewindun:

Marvja, die göttliche Tochter, wurde stets von den gläubigen Seefahrern gebeten, für eine sichere Reise und guten Wind zu sorgen, doch an jenem Tag erbat ein Kapitän lediglich um den Schutz vor Krankheiten für sich und seine Mannen. Und Marvja fand Gefallen an dem Anliegen des Kapitäns. Da rief sie unachtsam hinab ins Tarkass nach Bheleth, dem Pestbringer und Bastard ihrer beiden verderbten Geschwister. Und aus Zorn und wohl auch aus Überraschung erschien ihr Bheleth in seiner ganzen Hässlichkeit und Verderbtheit sodass Marvja erschrank. Doch dann fragte sie an, ob Bheleth die Mannen des Kapitäns für diese Überfahrt mit Unbill verschonen könne. Aber Bheleth, in dem nie die Blume des Mitgefühls blühte, nutzte die Gunst der Gelegeheit und spuckte hinab in die Sphäre der Sterblichen, dort in das östliche Meer. Sofort legten sich die spielenden Wogen und das klare emegwyngefällige Wasser lief zusehend schimmelgrün an. Dann gab es ein Tosen von göttlichem Ausmaß und das Wasser fuhr hoch zu gigantischen Wellen und aus ihnen heraus schossen die Algen ans Tageslicht und ihre stinkenden Gase verdunkelten die Sonne. Da sprach Bheleth zu seiner Schwester Marvja: Die Krankheit will ich Deinen kleinen sterblichen Freunden nicht schenken, doch sollen sie hinabgezogen werden auf den Grund der Schöpfung und dort ihr Ende finden, auf dass ihre Seelen unendliche Qualen im Tarkass erleiden mögen. Und Bheleth verschwand - Marvja weinte jedoch bitterlich ob ihrer Unachtsamkeit, mit der sie den Pestbringer rief.
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